Monday, May 6, 2013

A poet in Cairo



Ich befand mich neulich in einer Bar in Abdel Khalek Tharwat, donwtown Cairo, unter „Lib“ kauenden Bawabs, Baltagias und einfachen Geschäftsmännern die sich am Ende eines harten Arbeitstages, im Kampf gegen eine endlos erniedrigende Stadt ein Bier gönnen wollten:
Gegen die Religion, gegen die Frauen Zuhause und gegen das Geld was sie nie haben, gegen ein Regime, das auf Blut und Menschen spuckt und Märtyrer für Pfennige verkauft.
Viele sind einsam, manche in Gruppen. In Kairo stirbt das lachen zu letzte, aber dieser Ort ist nicht fürs lachen bestimmt, die grauen Wände, das träge Bier, die Männer unter sich: oft müde, oft traurig und die stickige Luft die ihnen den letzten atmen Raubt, die Enge, das seichte braun der Wände erinnert an ein Gefängnis verlorener Träume, Realismus scheint hier angebracht.
 Meine Schritte ziehen alle Blicke auf mich. Immun prallen sie an mir ab, mein Körper weicht nicht, wird nicht kleiner, so wissen sie dass ich hier lebe, dass ich nicht ganz Ausländerin bin. Mein syrischer Filmfreund und ich setzten uns ans Ende des Korridors an die Wand. Am Nebentisch sitzt ein Mann mittleren alters, versunken und vielleicht im Gegensatz zu den tristen gestalten die ich vorerst als solche wahrnehme voller Energie, eine Energie die mir Angst einjagt, die mich einschüchtre. und dennoch beobachte ich wie er versunken in seinen Kalender leise zu sich spricht, während er  tackte auf den Tisch haut. Rythmisch, Summend. 
Meine blicke fallen ihm auf, bringen ihn ins jetzt, ich entweiche, konzentriere mich auf den Syrer, mit seinen bewegten Augenbrauen, die auf und ab Ironie und Sarkasmus unterstreichen. Er berichtet von seinem neuen Film von ein Kuh-Farm und Bashar, von erloschenen Träumen, kaputten Familien, von einer Welt einer Vergangenheit die gestern noch unzerstörbar schien und nun keine Zukunft mehr hat, von Suizid, von Leichenbergen und von einem Mann der zu seinen schweigenden Kühen von Verschwörungen spricht, er der seine kritische Kühe fürs Military aufgeben muss, nun wird er Teil der Verschwörung.  Ich lausche, und in diesem Augenblick fühlt sich krieg so nah an. Die Bilder werden wahr, alles kann vergehen, wer schert sich schon um diese Männer mit ihrem müden lächeln, mit ihren geheimnissen und ihren Hoffnungen, wer Schert sich um ihre Frauen die sich die Hände wund arbeiten, wer schert sich um ihre Kinder die die Straßen besingen, wer schert sich um den Mann mit der Energie neben mir, der schriebt und glaubt und hofft und denkt, sag mir wer schert sich um verkaufte Revolutionen, und ihre Menschlichkeit, es ist nicht Gott der Tod ist: der Mensch ist gestorben. 
Der Mann mit Energie hört uns zu und möchte was sagen: es folgen keine leichtsinnigen Willkommens Grüße,  er dichtet mit einer Energie,  mit kontroverser Aggression, seine Hände werden zu Vögeln während er den raum besingt, mit sensibler Ironie, mit Zynik und mit großzügiger Gestik. Er macht sich lustig über die Brüderschaft, über den Staat, er lacht über ihre Dummheit, er weint über ihre Ignoranz, er zelebriert den Witz der arabischen Sprache , wechselt zwischen alten und neuen Referenzen, Zwischen Dichtung und derben Straßenwitzen, er sagt:  Hitler lebt, er ist nie gestorben er spricht von Hunger und vögeln die erschossen wurden, er lacht, und er ist einsam, seine Satire bringt ihm Applaus...seine Energie füllt den Raum, seine Stimme derb, seine Augen wo anders, und ich möchte am liebsten weinen.

er sagt er wäre nie zur Schule gegangen, aber er würde lesen, Politik sei überall, er und wenn ich halb deutsche sei, dann müsse ich die Brüderschaft so hassen wie Hitler, er lacht und schaut auf zu boden, er hofft noch aber für wie lange 




1 comment:

  1. Den Text lese ich irgendwann wenn ich Zeit habe :D Das bild ist aber schön ^-^

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